MIT DABEI.
Genau, dachte ich: 'Mitleid braucht eigentlich niemand. Schon gar nicht wenn in Not oder Hilfe bedürftig.' Natürlich ist Trost wichtig, das ist nicht die Frage, sondern wie es danach weiter geht. Worthülsen, leere Versprechungen braucht keiner.
Als in Form eines nettes Briefes vor ein paar Tagen Post ins Haus flatterte freute ich mich sehr von der Diakonie zu hören. Es ist lange her, denn mich verbindet meine erste Zeit im Ländle mit der Diakonie Kernen-Stetten:
Frisch eingezogen in meine erste Wohnung zur Miete, im wundervollen, kleinen Großheppach, war ich oft ziemlich einsam. Bereits am ersten Tag begegnete mir eine ältere Dame, sie war sehr warmherzig und aufgeschlossen, stellte sich vor und wollte wissen wer ich sei. So entstand nach und nach etwas wie eine Gartenzaun-Freundschaft. Manchmal tranken wir eine Tasse Tee zusammen. Sie half mir mit vielen Tipps zum Ort und seinen Bewohnern, sie half mir mit ganz praktischen Dingen wie: Welche Auflaufform für was? Sie war nie aufdringlich, sie war regelmäßig einfach da und das war schön.
In dieser Zeit suchte ich aktiv eine passende Gemeinde für meinen Glauben, sie hat nie versucht mir die ihre vorzuschlagen. Statt dessen konnte sie über jede Glaubensgemeinschaft in der Nähe etwas sagen, ohne zu urteilen. Später stellte sich heraus das sie eine Mitarbeiterin der Diakonie Kernen-Stetten war. Sie besuchte mich in ihrer Freizeit.
Sie hat meine Bedürftigkeit gesehen und geholfen, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Sie hat mich nicht in meiner Einsamkeit bemitleidet, hat mir keine gut gemeinten Ratschläge erteilt, sondern durch ihre Anwesenheit geholfen.
Eben dieser Brief erinnerte mich an die nette Frau, an die Bio-Gemüse-Kiste*
die bis vor die Haustüre geliefert und mit netten Worten übergeben und den wundervollen Weihnachtsmarkt* - mit Socken die schon seit 10 Jahren halten.
Deshalb und aus vielen anderen guten Gründen habe mich als Dauerspenderin
angemeldet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es fallen kann sich einzuleben, akzeptiert und geschätzt zu werden. Dabei hilft die Diakonie, vor allem behinderten Menschen, Familien, Kindern und Jugendlichen. Zum Teil sind ihre Programme erstmalig und bahnbrechend, wie die Kreative Werkstatt
für behinderte Künstler, um mal eins hervorzuheben. Ihre Einrichtungen kümmern sich um 7.000 Menschen in der Umgebung von Stuttgart. Wow!
Wir alle wollen Respekt und Würde.
Die Diakonie leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu - helfen wir ihnen dabei!
*Die Bio-Kiste und der Weihnachtsmarkt sind wegen Corona-Krise gerade leider nicht möglich.