Gemeint sind die Spitzen und Schnitt-Enden der Fasern, also die Enden kurz über der Haut, die mit der Schere geschnitten werden.
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Diese strenge Art der Aufteilung ist historisch begründet, stammt aus England und soll die unterschiedlichen Qualitäten unterscheiden helfen. In der Handspinn-Welt durchaus heiß diskutiert, da sehr gute Handspinnerinnen durchaus in der Lage sind, aus kommerziellen Fasern sehr gute Garne zu spinnen, denen der Unterschied zu frisch handgekämmten Fasern nicht anzumerken ist.
Ob ein solcher Aufwand (Handkämmen) für das angestrebte Projekt in der Form nötig ist, liegt in der Entscheidung eines jeden Handspinnenden.
Ich habe die historische Technik Dank eines Kurses im Handkämmen von Fasern einmal ausprobiert. Eine einmalige tolle Sache, immer wollte ich allerdings nicht auf diese Art spinnen. Die Fasern waren unglaublich leicht zu spinnen, ein Genuss, so etwas Schönes zwischen den Fingern zu halten. Das Garn selbst wurde wunderbar. Die Unterschiede zu meinen üblichen Kammgarnen waren aber eher gefühlt, als tatsächlich faktisch messbar vorhanden.
Die Mehrheit der Handspinnerinnen spinnt in der Freizeit eher ein Halb-Kammgarn (Semi-Worsted), eines das zwar stabil ist, aber dennoch elastisch und luftig.
Ich empfehle für jedes Spinnprojekt Spinnproben anzufertigen. Fasern sind zumeist Naturmaterialien, die sich immer mal wieder anders verhalten können. Auch wir können nicht maschinengleich immer identisch spinnen - und sollten es auch nicht. Deshalb lege ich mir kleine Kärtchen an, um das Garn (in diesem Projekt) gleichmäßig, ausgewogen zu gestalten. Ein Muster zum Download einer Vorlage findest Du gleich hier unter dem Text. Der Lohn liegt meiner Meinung nach in einem qualitativ besseren Garn.
Handgefärbte Wolle, Garne und Spinnfasern aus Kirchheim Teck. NettisNadelkunst - Online - Wollgeschäft mit Herz.
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