NettisNadelkunst 

Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit Ihren Händen. Spr.31.13

Spindelpflege

Pflege & Reparaturen 

Aufbewahrung 

Vorbeugen ist besser als heilen, in diesem Sinne sollten wir zunächst darauf schauen wo wir unsere Schätze unterbringen. Die Vielfalt der Spindeln ist so groß das es etwas schwierig ist allgemeingültige ober besser  die perfekte Aufbewahrungsmöglichkeit zu nennen. Je nach Material, Verwendung, Klima und Spindelart können ganz verschiedene Lagerarten eignen. Manche Spindeln werden sogar vom Hersteller bereits mit einem Futteral geliefert, ähnlich einem Instrument. Hier einige Tipps:

Liegend in einer Box oder Tasche 
Handspindeln sind sehr portabel, die meisten von ihnen sind leicht und nicht allzu groß. Um sie etwas besser zu schützen könnte man eine Projekttasche verwenden, erwas Fasern dazu und schon sind sie gut gepolstert. Es gibt einige Projekttaschen extra für Spindeln. Viele empfehlen Verpackungen zu verwenden wie von Wein oder Whiskey. Es gibt tolle Geschenkverpackungen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die gut gepolsterten Isoliertaschen für Flaschen kann ich empfehlen.  Ich nutze eine vom Drogeriemarkt, eigentlich für Babyflaschen gedacht. Etwas aufpassen muss man wegen der Fasern beim Reißverschluss. Richtig stabil sind die Köcher vom Paintball. Sie sind aus sehr dickem Kunststoff gefertigt und schützen so auch bei Regen, falls Du viel unterwegs bist. 

Lagerung in einem Gefäss
Als meine Spindelsammlung noch klein war, habe ich sie wie im Bild gezeigt  in eine Vase gestellt. Dabei zeigte das empfindlichste Ende nach oben. Man kann auch noch Reis mit in die Vase geben, dieser absorbiert eventuelle Feuchtigkeit. Nachteilig ist es natürlich,  wenn beide Enden der Spindel filigran gearbeitet sind. Die Vase füllt sich mit der Zeit mit weiteren Spindeln und eine gute Lagerung ist nicht mehr gegeben. So wurde es langsam Zeit sich eine andere Möglichkeit einfallen zu lassen.

Hängende Aufbewahrung 
Dazu habe ich ein Bücherregal etwas modifiziert. Zunächst meine Spindeln im Durchmesser ausgemessen um den Abstand zwischen den Spindeln zu ermitteln. Dann habe ich passende Schraubhaken auf der Unterseite des Regals angebracht. Dazu war ich zuvor  mit einer Spindel im Baumarkt um die Größe der Haken zu testen, damit die Spindel direkt an den Haken passte. Die Spindeln ohne eigenen Haken hatte ich mit einem Band am Haken befestigt. Nun waren alle Schönheiten gut sortiert sichtbar und stets griffbereit. Nachteile: Staub, Sonnenlicht und Motten und die Konstruktion nimmt viel Platz ein.

Aufbewahrung in einem Regal 
In einem Geschäft für Landhaus-Design fand ich ein Regal das für eine schicke Küche gedacht war um das Frühstücksgeschirr dekorativ zu präsentieren. Die Metallkonstruktion erlaubt das Anhängen als auch das Stecken und Legen von Spindeln. Perfekt. Dabei ist es sehr platzsparend. Die Nachteile des Staubes, der Motten und des Sonnenlichtes sind hier auch gegeben, nur viel kompakter. 

Man könnte das noch weiter steigern und einen Schrank, ähnlich einem Weinschrank, mit Streben zum Aufhängen von Spindeln entwerfen. Dann wären die Schönheiten geschützt, Glastüren um sie im Blick zuhaben... 

HINWEISE IM UMGANG MIT HANDSPINDELN

Die größte Gefahr für Fallspindeln ist, das sie fallen. Im Ernst. Dabei passieren die häufigsten Unfälle, dicht gefolgt von 'daraufsetzen'. Spindelschäfte brechen, Wirtel splittern, Haken verbogen, Spitze abgebrochen oder der Wirtel fällt ab u.s.w.
  • Spindeln niemals auf einer Sitzgelegenheit zurück lassen
  • Spindeln nie die Möglichkeit geben wegzurollen
  • Projekttaschen nicht auf den Boden oder eine Sitzgelegenheit stellen
  • Spindeln, Kleinkinder und Haustiere = nicht unbeobachtet liegen lassen 
  • Sichere das Garn auf der Spindel
  • Haken oder scharfe Enden sichern
  • Anfänger spinnen am besten über einer weichen Unterlage 

Pflege

Die Pflege von Handspindeln ist einfach und ohne großen Aufwand erledigt. Es reicht aus sich ein bis zwei Mal im Jahr die Zeit zu nehmen. Ich zelebriere es regelrecht und habe Freude daran die Sammlung gut in Schuss zu halten. Es lohnt sich sie alle einmal hervorzuholen und eingehend zu betrachten: 
  • Aussehen - Gefällt sie mir noch?
  • Sauberkeit - Staub, Patina?
  • Zustand - Haken verbogen? Kratzer? 
  • Verwendung  - Benötige ich sie noch? 
Dazu stelle ich mir etwas Material  bereit: 
  • Weiche Putztücher
  • Kleiner Pinsel für den Staub an unzugänglichen Stellen 
  • Sandpapier mit feinster Körnung
  • Bienenwachs, Möbelpflege oder Öl
  • Metallpflege, je nach Metall, z.B. Silberputztuch
  • Eventuell Wattestäbchen für filigrane Elemente 
Alle Spindeln von Staub befreien, danach alle Holzelemente mit Bienenwachs oder Öl pflegen. Es eignet sich jedes herkömmliche Pflanzenöl. Etwas einziehen lassen und polieren. Bitte nicht übertreiben, sonst wird es schwierig später wieder Fäden haltbar anzubringen. 

Teile aus Metall mit der entsprechenden Metallpflege behandeln. Handcreme, Schweiss, Seife...viele Metalle wie Messing, Silber, Kupfer oder Bronze laufen an. Manche haben intensive Flecken. Diese kann man mit hochfeinem Sandpapier gleichmäßig und vorsichtig anschleifen. Nicht so starke Flecken schaffen Silberputztücher. Oder man freut sich am antiken Aussehen...

Robuste, einfach konstruierte Spindeln benötigen diese Art der Pflege wahrscheinlich gar nicht. Besonders wenn sie oft genutzt werden. Die natürlichen Faktoren unserer Hände reichen, um sie ausreichend mit Fett und Feuchtigkeit zu versorgen. 

Trotzdem sollte man auch sie ab und zu einmal genauer unter die Lupe nehmen. Siehe Reparaturen 

Reparaturen 

Es lässt sich kaum vermeiden, ab und zu passiert doch mal etwas. Die meisten Abstürze bleiben folgenlos. Einige enden in leichten Kratzern, die man mit etwas Wachs auspolieren kann. Etwas tiefere Kratzer können mit hochfeinem Sandpapier oder einer weichen Nagelfeile geglättet werden. Das sollte man schon tun, denn in diesen feinen Kratzern bleiben gerne feine Fasern hängen und nehmen den Spass am Spinnen oder schädigen gar das Garn.  Wenn Du Dir nicht sicher bist frage den Hersteller Deiner Spindel. 

Heikler sind schon komplett abgebrochene Teile, ein gebrochener Schaft, ein Wirtel fällt herunter. Letztere lassen sich oft einfach wieder auf den Schaft stecken. Manchmal  muss man mit etwas Holzleim oder Alleskleber nachhelfen. Eine gute Methode ist auch etwas Fasern um die Stelle zu wickeln und dann den Wirtel darüber zu schieben. Das wirkt wie eine Dichtung. Notfalls kann man auch ein Stück Garn fest unterhalb  des Wirtels anbringen. 

Probleme mit dem Haken können trickreich sein. Bei Unsicherheiten frage immer den Hersteller Deiner Spindel. Ist er nur leicht verbogen kann man ihn mit den Fingern vorsichtig wieder zurück biegen. Vorsichtig! Bei solchen Aktionen sind nicht selten Haken ausgebrochen. Noch behutsamer sollte man sein, wenn man eine Zange (ohne Rillen) verwendet. Durch das Verstellen des Hakens kann man die ganze Spindel aus dem Gleichgewicht bringen. Sie spinnt dann nicht mehr rund, da die Rotationsaxe verschoben wurde. Deshalb sensibel herangehen und fragen. 

Bei Bruch des Schaftes ersteinmal das Garn sichern. Einen Schaft sollte man komplett austauschen. Auch hier fragt nach, vielleicht lässt sich noch etwas retten, besonders wenn der Wirtel noch intakt ist. Besonders bei sehr exklusiven Spindeln lohnt es sich den Hersteller um Hilfe zu bitten. 
Reparaturset
 
Empfohlen wenn Du oft mit Deinen Spindeln unterwegs bis.

  • Kleine runde Zange
  • Feine Nagelfeile oder ein kleines Stück hochfenes Sandpapier 
  • Kleine Gummibänder
  • Taschenmesser
  • Feuerzeug oder Streichhölzer 
  • Mini-Taschenlicht
  • Handcreme oder Lippenbalsam
  • Häkelhaken
  • Maßband oder WPI Maß
Optional
  • Stift
  • Holzleim oder Alleskleber 
  • Kleine Kreuzhaspel
  • Baumwollschnur
  • Läppchen
  • Spinnkarten 
In meinem Bild fehlt die kleine Zange, konnte sie nicht finden als das Foto entstand. 😊
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