KLÖPPELN
Ein Kunsthandwerk für Ausgeschlafene mit geschickten Händen und guten Augen - oder einer starken Lupenlampe.
Spitze
Durchbrochene, luftige Fadengebilde, die für sich allein hergestellt sind, ohne Unterlage oder Stütze.
Sie können von Hand oder mit der Maschine, aus einem oder vielen Fäden gearbeitet sein. Verschieden können auch die Materialien sein: Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide, Metallfäden, Stroh, Rosshaar, Kunstfasern.
Entstehung
So genau ist die Geburtsstunde des Klöppelns nicht bekannt. Vermutlich entstanden aus dem ganz menschlichen Wunsch sich zu schmücken und zu verschönern. Dabei den Stoffrändern einen festen, haltbaren Abschluss zu geben, war wohl der Anstoß zur Erfindung der Spitze.
Denkbar ist ein starker Zusammenhang mit dem Weben, bei dem nach jeder Arbeit lange Kettfäden anfielen, die verarbeitet werden mussten.
Jeweils beeinflusst durch Zeitgeschmack und Kunst, entwickelten sich aus Fransen-, Flecht- und Saum-Techniken, schmückende Nadelspitze und Klöppelspitze, die in ihrer Entwicklung lange gleichberechtigt nebeneinander her liefen.
Besonders in Italien, Frankreich und den Niederlanden war Klöppelspitze äußerst erfolgreich.
Da es im 16. Jahrhundert erste Musterbücher (1565, Venedig) nur für Klöpplerinnen gab, wird die Entstehung in dieser Zeit oder noch früher vermutet.
SpitzenArten
NADELSPITZE
Sie werden mit der Nähnadel und einem Faden gearbeitet. Dem Muster entsprechend befestigt man auf einer festen Unterlage mit Überfangstichen Gerüstfäden und füllt die Flächen zwischen ihnen mit verschiedenen Schling- und Zierstichen aus. Nach Beendigung der Arbeit wird die Spitze vom Untergrund getrennt und mit anderen Teilstücken zusammengesetzt.
KLÖPPELSPITZE
Diese Spitzen entstehen aus einer Vielzahl von Fäden, die auf Holzstäbchen aufgewickelt und gedreht, gekreuzt und verflochten werden. Dabei arbeitet man auf einem festen Kissen.
Diese können flach, zylindrisch, kegelförmig oder rund sein.
KLÖPPELN LERNEN
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material
KLÖPPEL
Klöppel sind die Holzstäbchen, an denen das Garn befestigt und aufbewahrt wird, mit dem man arbeiten möchte.
Je nach Technik, Klöppelkissen und Material können das unterschiedliche Klöppel sein. Dazu lasse Dich in Deinem ersten Kurs beraten.
KISSEN
Die Hauptvertreter der Klöppelkissen sind die Rolle und das Flachkissen. Selten gibt es sie noch als Kegel oder in Kugel-Form.
Klöppelkissen müssen gut gearbeitet sein, sollten keine weichen Dellen haben oder merkwürdig riechen (Schimmel!). Leider sind Dachbodenfunde selten noch zum angenehmen Arbeiten geeignet.
Besser Du leihst Dir ein Kissen in Deinem ersten Kurs aus und probierst, bevor du Dich entscheidest - auch dafür sind Kurse da.
BRIEF
Der Klöppelbrief ist die Mustervorlage auf der geklöppelt wird.
Sie wurde von einer Designer*in angefertigt und unterliegt dem Urheberrecht.
Man kann Briefe in Klöppelshops erwerben oder kauft Klöppelbücher,
aus denen man sich Briefe für private Zwecke kopieren kann.
In einem Kurs kannst Du frei nach Deinen Möglichkeiten wählen - viele Designer*innen erlauben zu Lehrzwecken eine freie Verwendung
Ihrer Briefe. Beratung ist auch hier wichtig - Deine Kursleiterin kann einschätzen, ob der Brief vom Schwierigkeitsgrad für Dich geeignet ist.
Mit einer entspiegelten Folie (Mittleres Bild, blaue Folie) und einer Verstärkung versehen, wird der Brief auf dem Kissen glatt befestigt. Die Folie ist wichtig, da man das Material nach der Arbeit anfeuchtet.
Viele modernen Briefe enthalten heute eine Notiz zum verwendeten Garn und eine technische Zeichnung, die Hinweise auf die Techniken gibt.
